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Nihil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

Nichts ist so schwierig, dass es nicht erforscht werden könnte / Nothing is so difficult, that it cannot be investigated

It has been said that man is a rational animal. All my life I have been searching for evidence which could support this. (B. Russell)
It is difficult, if not impossible, for most people to think otherwise than in the fashion of their own period. (George Bernard Shaw)
An unmöglichen Dingen soll man selten verzweifeln, an schweren nie. (J.W. von Goethe)
If you can't explain it simply, you don't understand it well enough. (Albert Einstein)
Omnia apud me mathematica fiunt. (René Descartes)




Donnerstag, 12. Februar 2015 11:17:37 in Winden



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Quot homines, tot sententiae
Verbliebene und neue Blogs und Sites
Neues vom Helden
Demokratie braucht Transparenz -
er opferte alles für uns,
riskiert vielleicht sogar sein Leben:
Held Edward Snowden.
Und wieder etwas, was wir ohne ihn nicht wüssten – SSL ist gekauft:
wenn Firmen noch Clouds
für heiße Daten nutzen, können sie sie
genauso gut an ihre Tore heften

TNI
Der vollständige Tod
der Demokrate:
Konzerne und Kapital
brauchen weder Luft noch Wasser
noch Heimat noch Zukunft
They Rule
Sie regieren uns schon längst
und wir alle folgen
wie Pawlowsche Hunde:
Von Steven C. Day's
"The Last Chance
Democracy Cafe" sarkastisch
beschrieben, ist nichts mehr
zu finden:

Buying a Movement
Tucholsky
würde das Internet sicher lieben

Baghdad Burning
Die irakische Anne Frank verstummt?
Vertrieben aus dem Heimatland
RIP Barnita
Einblicke in Indien
– ebenfalls verstummt
Dissident Voice
kaum eine Behauptung bleibt ohne Links
Sorry Everybody
Old America:
„Unser“ Amerika der Toleranz
Smirking Chimp
Fair and balanced
Die Unmoralische
Coole Sprüche für Atheisten
Media Matters for America™
gegen die Propaganda-Presse
RIP Warblogging:
es war einmal:
ein mitreißende Stimme gegen
Ungerechtigkeit und Krieg in Amerika
nicht stark genug
(George Paine = Mike Hudack?
Quelle 06.08.2005)

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28.02.2004
„Honos reddatur dignis -
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als irgendwelche Buch- und Zeitungszitate.
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ob das Zitat korrekt verwendet wurde,
sofort weiter lesen,
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UrhG - Das deutsche Urheberrechtsgesetz:
§ 51 – Zitate
Auszug:
Zulässig ist die Vervielfältigung,
Verbreitung und öffentliche Wiedergabe
eines veröffentlichten Werkes
zum Zweck des Zitats,
sofern die Nutzung in ihrem Umfang
durch den besonderen Zweck
gerechtfertigt ist
§ 63 – Quellenangabe
Auszug:
ist stets die Quelle deutlich anzugeben

Das amerikanische Gesetz
denkt wohl offenbar ähnlich:

US copyright faq page
Under the fair use doctrine
of the U.S. copyright statute
it is permissible to use
limited portions of a work
including quotes,
for purposes such as commentary,
criticism, news reporting,
and scholarly reports.

Dass das amerikanische Gesetz
höchst freizügig ist, beweist Googles™
“Print for Libraries“ Projekt,
ganze Bibliotheken
– ohne die Zustimmung der Autoren –
zu scannen und zu veröffentlichen.
Und zwar insgesamt,
wobei nur die Bücher, die Bibliothekare
für unbedenklich im Sinne
des Copyright halten, auch insgesamt
durch Google zugänglich sind..
Bei anderen
(wohl juristisch nicht zu missachtenden)
Autoren, werden nur „Zitate“ freigegeben
- „because of case law
and Fair Use guidelines“.
Was natürlich nicht heißt,
dass „kleine Leute“ das auch dürfen im Land
der unbegrenzten Möglichkeiten
des Dollars.

Doch immerhin ist es ein Hinweis,
dass Zitate auch ohne Zustimmung
der Autoren sehr unbekümmert
verwendet werden dürfen.


07.05.2014 Angriff auf die Demokratie

Walter H. Judd:
People often say that, in a democracy, decisions are made by a majority of the people. Of course, that is not true. Decisions are made by a majority of those who make themselves heard and who vote - a very different thing..

Zu schade...

Nihil tam difficile est, das stimmt schon – aber leider garantiert das nicht, dass sich auch immer ein Ergebnis finden lässt. Sicher, wenn man weiß, dass das Ergebnis existiert, dann ist es viel leichter zu finden und ich weiß zumindest, dass es etwas gibt, was sich als Demokratieprogrammierung verstehen lässt, wenn auch vielleicht nur für kleine Gruppen. So bin ich bisher nicht weiter gekommen, als dass wir es fertig bringen müssen, mit den differentiellen Methoden unserer Perspektivität die integralen Ziele unseres eigenen Überlebens (und das unserer Kinder) in einem Chaos widerstreitender Interessen und Ereignisse, die eine große Bevölkerung so verursachen, zu verfolgen - weil die Endlichkeit unserer eigenen Existenz gegenüber der faktischen Unendlichkeit der Welt nur reichlich punktuelle Betrachtungen und Wirkungen zulässt, unsere großen Gruppen freilich trotzdem globale Konsequenzen haben und dabei als eigenständige Informationsverarbeitungen genauso der strukturierenden Gestaltungskraft ihres Zielspektrums unterliegen wie jede Zelle, jede Maschine oder jedes Gehirn auch. Vielleicht sollte ich die Gesellschaftsordnung der San einmal unter der fraktalen Brille der ML-Methode betrachten...

Das ist aber nicht wirklich viel.

Dabei ist eine Mathematik mit ihrer Präzision der Bestimmbarkeit von Elementen und deren Relationen die einzige Möglichkeit, möglichst weitgehend Win-Win-Situationen bei den Massen an Interessenkonflikten zu sichern, die wir brauchen, damit die Menschen anfangen, an einem Strang zu ziehen für ihre eigene Zukunft. Ohne eine Mathematik, also ohne sachliche Nachprüfbarkeit von Argumenten oder Konfliktlösungen wird es immer nur darauf hinauslaufen, wer der Stärkere ist. Das aber ist meistens nicht das, was dem Wohl von vielen oder gar unser aller Zukunft dient, sondern zielgemäß (seitens des Stärkeren zumindest) das, was ihm alleine Vorteile verschafft.

Das erzeugt Ärger, das erzeugt Reibereien, das leitet Energien in nicht-konstruktive Bahnen, so wie es autoritäre Systeme schon immer getan haben. Sie haben schließlich auch nicht wirklich Interesse an Effizienz, wie unsere Ökonomen beweisen, denn in solchen Systemen genügt es einfach, wenn die Führungsschicht genug abbekommt, dann ist sie zufrieden und sucht nicht nach Verbesserung – eher im Gegenteil: Eine durch ineffizientes Verhalten hervorgerufene Verschwendung von Ressourcen führt über unnötige Verknappung einerseits zu Bereicherung der Besetzer dieser Ressourcen und andererseits zu Verarmung anderer, was wiederum zur Bereitwilligkeit der Verarmten führt, für Brosamen Gehorsam zu leisten - sehr nützlich für die Führungsschicht, wie unschwer zu erraten ist. Besonders gut funktioniert das dann noch, wenn der Unterschicht keinerlei Ausbildung, sondern nur ritualisierte Phrasen eingehämmert werden, weil sie dann fast klaglos akzeptiert, was ihr von ihren Vordenkern so alles erzählt wird. Alles schon längst vielfache Geschichte.

Unser modernes Problem liegt jedoch in genau dieser fehlenden Effizienz, denn wir sind inzwischen eine aus Ineffizienz extrem Ressourcen verschwendende Spezies von Milliarden, es wird wohl bald nichts mehr zum Verschwenden übrig bleiben, wenn wir so weitermachen. Sogar Sand wird schon knapp, es gibt Küstengegenden auf dieser schönen, blauen Erde, in denen der Spruch „wie Sand am Meer“ keine Bedeutung mehr hat:

Sand, rarer than one thinks
Tourism may be affected through beach erosion (Kondolf, 1997), while fishing — both traditional and commercial — can be affected through destruction of benthic fauna (Cooper, 2013; Desprez et al., 2010). Agriculture could be affected through loss of agricultural land from river erosion (John, 2009) and the lowering of the water table (Kondolf, 1997). The insurance sector is affected through exacerbation of the impact of extreme events such as floods (Kondolf, 1997), droughts (John, 2009) and storm surges through decreased protection of beach fronts (Thornton et al., 2006). The erosion of coastal areas and beaches affects houses and infrastructure (Thornton et al., 2006; John, 2009). A decrease in bed load or channel shortening can cause downstream erosion including bank erosion and the undercutting or undermining of engineering structures such as bridges, side protection walls and structures for water supply (John, 2009; Padmalal et al., 2008). (Quelle: United Nations Environment Programme)

Effizienz ist in einem Universum der Energieerhaltung ein überlebensnotwendiger Faktor für jedes Leben und sei es noch so intelligent - und zwar eine Effizienz, die über die beschränkte Sichtweise der Ökonomen hinaus gehen muss und alle Ressourcen zu berücksichtigen hat, die in einem Arbeitsprozess beteiligt sind. Denn jede dieser Ressourcen hat ihren Wert, sonst würde sie nicht verwendet werden. Ob sie etwas kostet, liegt dagegen nur an Machtkämpfchen zwischen den beteiligten Menschen, nicht an ihrer tatsächlichen Bedeutung. Wie Sand eben – oder frische Luft und sauberes Wasser.

Führungsschichten in autoritären Systemen sind jedoch nur an dem interessiert, was sie selbst betrifft. Solange sie also genügend Strand für ihre Villen haben, genügend gesunde Umgebung, Nahrung, Luft und Wasser, ist ihnen jede Mühe zu viel, jeder Cent zu heilig. Wozu auch? Wenn der Sand verbaut, die Umwelt vergiftet, die Nahrung der Region nur noch chemisch erzeugt wird, dann kaufen sie sich einfach eine andere Villa an einem anderen Ort.

Kommt uns das nicht bekannt vor?

Trotz der vielen Lippenbekenntnisse zur Demokratie sind wir genauso wenig eine Demokratie wie die Lippenbekenntnisse zur Nächstenliebe seitens der Abrahamiten diese Nächstenliebe in die Welt gebracht haben. Wir alle wissen das intuitiv und Demokratie-Gegner erst recht, denn mit unserem Verhalten, unseren „westlichen Werten“ will schon lange kaum noch eine(r) außerhalb des Einflussbereichs unserer Führungsschichten zu tun haben.

Und so kommt es, dass außer mir niemand weiß, warum Demokratie so wichtig ist und weiß, dass sie eben nicht nur moralischer Luxus, Profit senkende Almosen an die Massen oder schlicht Propaganda der westlichen Welt ist. Zwar strebt die Menschheit in mehr oder minder regelmäßigen Abständen immer wieder danach, sich von den Fesseln der Vormundschaft zu befreien, doch es gelingt schon lange nicht mehr. Zu viele Menschen machen Demokratie einfach verdammt kompliziert.

Das heißt aber nicht, dass wir sie nicht brauchen. Denn nur Demokratie mit ihrem Respekt vor jedem einzelnen Individuum, ob arm oder reich, alt oder jung, Mann oder Frau, hell oder dunkel, kann all die Fähigkeiten, das individuelle Wissen und die individuelle Kreativität abschöpfen, die in so vielen verschiedenen Gehirnen schlummern. Weil die faktische Unendlichkeit unserer Welt immer wieder noch so abwegige Situationen erzeugen kann, in der auch die belächeltste Kompetenz ausschlaggebend wird oder so manche Schwäche sich als Stärke erweist, wird jede Ressource kostbarer, je schneller wir unsere Umwelt verändern und damit die Chancen für Unvorhersehbares erhöhen.

Diese Tatsache wurde von der Wirtschaftswissenschaft leider sehr lange ignoriert. Alle in den vergangenen Jahren zum Thema durchgeführten Experimente zeigen allerdings, dass Gruppen systematisch anders entscheiden als Individuen. Sie handeln rationaler, strategischer und machen weniger Fehler. Oder anders formuliert: Sie beugen jenen Irrationalitäten vor, die das Individuum in seinem Leben prägen...
Hier zeigten die Experimente, dass Gruppen gerade dann besonders schlagkräftig sind, wenn sie divers zusammen gesetzt sind – und wenn ihr Umfeld das kreative Mitreden und Mitdenken fördert (Quelle: FehrAdvice)

Autoritäre Systeme mit ihren vordenkenden Führern dagegen schätzen diese Angebote viel zu niedrig, einfach weil sie sich selbst viel zu blauäugig sehen.

Aber die Forschung zeigt auch, dass Personen ihr Verhalten ändern, wenn sie sich mächtig fühlen. Es ist oft weniger die Persönlichkeit als die Situation, die das Verhalten bestimmt. Sobald Menschen über Macht verfügen, werden sie viel impulsiver und denken viel weniger über ihr Handeln nach...
Das passiert unbewusst, man rutscht da so rein. Eine Rolle spielt der Gedanke, dass man ja so viel Verantwortung hat und deshalb im Recht ist...
Es ist in einem Versuch bestätigt worden, dass Menschen in machtvollen Positionen weniger Anteil nehmen, wenn ihnen eine andere Person von einer unangenehmen Situation erzählt, die sie erlebt hat. Der Mächtige bleibt ungerührt, kalt, es gleitet an ihm ab. (Quelle: SZ)

Deshalb haben unsere Führungsschichten auch keine Problem, uns zu verwerten nach ihrem Sinn, TTIP, das Freihandelsabkommen, ist da ein Paradebeispiel: Sie können nur lachen über 500.000 ihres Nutzviehs, die da so ohne jegliche Auswirkungen vor sich hin blöken:

Zum Schmunzeln findet das der Verhandlungsführer der Europäer bei einem Aufeinandertreffen mit den Kritikern...
"500 000 Unterschriften haben Sie", schmunzelt er und schaut als würde er gerade einen Praktikanten maßregeln. "Wir müssen Politik für 500 Millionen machen."...
Bisher seien alle Themen einmal angesprochen worden. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, betont der EU-Kommissar...
Anders die Amerikaner. Dokumente, die De Gucht von Froman bekommt, darf der EU-Kommissar nicht weitergeben. Weder an Gabriel, noch an die Europa-Abgeordneten, noch an die nationalen Parlamente. Froman verweist lapidar auf unterschiedliche Traditionen...
Die Amerikaner etwa bestehen zum einen auf einen umfangreichen Investitionsschutz. Heißt: Wenn ihre Unternehmen sich in der EU ungerecht behandelt fühlen, könnten sie die EU vor einem Schiedsgericht verklagen. Das besteht zumeist aus einer Gruppe von Anwälten die im Geheimen über Milliarden Dollar an Entschädigung entscheiden. (Quelle: SZ)

Dass die Amerikaner so offenkundig nur noch die Interessen ihrer Großaktionäre vertreten, ist nicht wirklich ein Wunder. Diese haben schließlich die Demokratieversuche ihrer Bevölkerung geradezu nach Lehrbuch vernichtet, seit sie die Macht der Demokratie zu spüren bekamen: Im Gegensatz zum autoritären Europa hatte Roosevelt seinerzeit die globale Wirtschaftskrise erfolgreich mit mehr Demokratie beantwortet und das hat die Führungsschicht weder vergessen noch auf sich sitzen lassen.

Die Vernichtung der erstarkenden Demokratie in USA erfolgte dabei in drei klaren Schritten, historisch sehr medienwirksam begleitet.

Schritt 1: Divide et impera

Im Gegensatz zu den Mächtigen haben die Schwachen nur einen Weg, sich Gehör zu verschaffen: Solidarität.

Um diese Gruppenbildung zu verhindern, installierten die US-Eliten Senator McCarthy, der alles, was mit organisiertem Gemeinsinn oder öffentlicher Zusammenarbeit zu tun hatte, mit dem Pavlov-Reflex „Kommunismus“ konditionierte. Dazu wurde das Ganze noch geschickt mit dem Stempel „nur für Loser“ versehen nach dem Motto „Gewinner sind alleine stark.“

Das erklärt vermutlich, warum Amerikaner in weiten Teilen der Bevölkerung so vehement gegen eine Krankenversicherung sind, selbst wenn nur noch Zahnlücken grinsen können.

Schritt 2: Kommunikation kontrollieren

Der wesentliche Baustoff für Gruppen ist die Kommunikation, sei es nun auf biochemischer Ebene von Zellen und Zellkonglomeraten oder auf kultureller Ebene wie Familien, Dörfer oder Städte. Nach Watergate war offenkundig, dass unerwünschte Gruppenbildung in Amerika noch nicht vollends blockiert war, weil Informationen noch viel zu unkontrolliert fließen konnten.

Dem entgegnete der US-Geldadel damit, dass er schlicht die gesamte Medienlandschaft aufkaufte, bis am Ende nur noch 2-3 Konzerne über Radio, TV und Zeitschriften herrschte. So wurde der investigative Journalismus, auf den Amerika so stolz gewesen war, einfach ausgehungert, denn überall auf der Welt gilt: Wes Brot ich ess', des Lied ich sing.

Unter diesem Aspekt ist auch die aktuelle Verteilung des Internets zu sehen:

Instead, Wheeler is taking a path to net neutrality that will allow ISPs to create different traffic lanes and possibly even offer companies — from new services to content providers like Amazon or Netflix — the chance to pay to get their traffic priority on last mile networks. (Quelle: gigaom)

Auch die moderne Entwicklung auf Seiten der User weg vom Browser als einem universellen Internetzugang hin zu eng abgegrenzten Spezialfunktionen macht die Verwertung praktischer für die, die die Zugangswege kontrollieren. Denn wenn die Nutzer nicht mehr nur über ihre chaotischen Surfereien und Netzinhalte vermessen werden sollen, sondern sich freiwillig auf funktional sehr weitreichend spezialisierte Apps beschränken, dann genügt es, einfach nur das Spektrum der verwendeten Apps und ihre Frequentierung zu ermitteln, um das Persönlichkeitsprofil der Anwender so gut wie vollständig und sehr viel genauer zu bestimmen als über vage Mustervergleiche aus einem endlosen Datensalat, wie sie Big Data nur zur Verfügung stehen.

If this is the old internet, what does the new internet look like?
For the younger generation, the answer appears to be hundreds of small, single-purpose apps that work together seamlessly. Dustin points out in his piece that: Young people are growing up on the mobile phone as their primary computing device, which has fundamentally changed the way they use and think about the internet...
We’re living in a world where young smartphone users overwhelmingly choose apps as their way to access the internet....
The big players have started to notice this trend, so are moving quickly to adapt to a world where your app has to do one thing well but can work in unison with a range of their own apps and services. (Quelle: The Next Web)

Je mehr Apps, umso besser funktioniert der gläserne Konsument, da ist es wohl kein Wunder, wenn die „big players“ versuchen, ihre Zuckerfallen so süß wie möglich zu gestalten. Wird dazu noch berücksichtigt, dass ein schneller Internetzugang (s. o. „the chance to pay to get their traffic priority“) bald ordentlich Geld kosten soll, dann wird Open Source keine großen Chancen mehr auf dem Netz haben und junge Erfinder mit neuen Ideen kaum noch Startups erfolgreich im Markt plazieren können – die letzte, durch die moderne Technik unvorhersehbare Kommunikationsschiene der Demokratie wird damit ausgetrocknet worden sein.

Schritt 3: Rechtsprechung kontrollieren

In einer Demokratie ist der Respekt vor dem Individuum die grundsätzliche Basis für jeglichen überlebensfähigen Zusammenhalt. Damit minimiert sie Reibungsverluste in der Zusammenarbeit und sichert durch die offene Rundumsicht den bestmöglichen Zugriff auf die Kompetenzen der einzelnen Personen je nach Sachlage, ungehindert durch Stereotype und Vorurteile.

Das war übrigens der Grund, warum die Piraten wieder von der Bildfläche verschwunden sind, denn trotz ihrer Lippenbekenntnisse für die Basisdemokratie waren sie großflächig nicht einmal in der Lage, andere Meinungen zu akzeptieren, versuchten „Abweichler“ sogar mit den sogenannten „Shitstorms“ mundtot zu machen anstatt „Ich missbillige, was du sagst, aber verteidige dein Recht, es zu sagen“, sodass selbst die Führungshörigsten erkennen konnten, dass das mit Demokratie nichts zu tun hat. Das Versagen dieser jungen Partei hat die Bestrebungen nach echter Demokratie leider wieder in der Versenkung verschwinden lassen, weil zu gerne die Fehler der Vertreter zu den Fehlern des Vertretenen gemacht werden.

Doch weder ist die Basisdemokratie verlogen, weil junge Männer sie nur dazu benutzen wollten, sich persönlich Gehör zu verschaffen, noch ist die Wissenschaft käuflich, weil so viele Wissenschaftler Studien für ihre Arbeitgeber schönfärben.

Der Respekt vor dem Individuum hat nun eine entscheidende Konsequenz: Keine(r) soll bevorzugt werden, keine(r) benachteiligt, sonst setzen wieder Verteidigungsreaktionen ein, die zu Reibung und damit Energieverlust führen – am Ende droht vielleicht sogar Resignation mit der Gefahr des Versiegens der jeweiligen Ressource. Gerechtigkeit ist deshalb ein ganz fundamentales Thema in jeglicher menschlichen Kultur, tief in unseren Köpfen implantiert, auch wenn das wohl nur in kleinen Gruppen funktioniert. Größere Gruppen haben sich darum aus Bequemlichkeit, aus Unwissen oder aus Unfähigkeit, mit der Komplexität des Gordischen Knotens menschlicher Interessenskonflikte fertig zu werden, auf das Gesetz zurückgezogen, doch das alleine führt in die Irre, wie Hitlers Richter und die Unwilligkeit ihrer Nachfolger in der BRD, sie zu bestrafen, nur zu deutlich bewiesen.

Trotzdem ist das Gesetz noch das beste an Justiz, was moderne Staaten anzubieten haben, solange sichergestellt ist, dass die Richter nicht käuflich sind und das Ziel verfolgen müssen, keine Prozesspartei zu bevorzugen.

Das wurde mit der Gerichtsentscheidung, die das Nachzählen der Stimmen bei der Bush-Wahl verbot, in Amerika ad absurdum geführt.

Unsere Demokratien mögen noch sehr weit von Perfektion entfernt sein, doch solange noch das Ideal „Demokratie“ in unseren Kulturen als Wegweiser für Aktionen gilt, solange werden immer wieder Entscheidungen in die richtige Richtung getroffen werden, solange wird es überhaupt erst möglich sein, zu erkennen, wohin die Reise gehen soll.

Selbst wenn wir uns also darauf beschränken (müssen), nur alle paar Jahre wählen zu dürfen, welche Führungsschicht uns am meisten liegt oder wenigstens am wenigsten weh tut, dann muss allermindestens garantiert sein, dass unsere Stimme auch berücksichtigt wird, dass diese Wahl auch tatsächlich von uns getroffen wurde – und nicht von irgendwelchen Eliten.

Genau das geschah aber in USA: Der Geldadel zeigte bei der Bushwahl deutlich, wie sicher er sich schon seiner Sache war. Die Medien gehörten ihm längst, die Meinungsmache schien erfolgreich gelaufen, die Wahl wurde wunschgemäß technisch durch Werkzeuge geschleust, die offen manipulierbar waren, dazu noch ein bisschen Diskriminierung von Wahlkreisen mit weniger finanzstarker Bevölkerung – da war es nur noch lästig, dass der Stimmenvorsprung nicht wie gewünscht ausfiel, zumal raunende Stimmen ständig lauter wurden, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.

Das Interesse der Wählenden auf Akzeptanz ihrer Stimmen stand somit im klaren Widerspruch zu den Interessen des Geldadels, ihren Politkasper an die Leitstelle der Macht zu befördern. Wäre Demokratie noch ein Ideal gewesen, das Zugkraft hatte, so hätten die Stimmen auf alle Fälle gezählt werden müssen, notfalls wieder und wieder, bis jeglicher Verdacht auf Unlauterkeit durch Transparenz und Nachweisbarkeit hätte widerlegt werden können.

Dass der Supreme Court dies nicht tat, ganz im Gegenteil das Wissen darum, wie die Wahl wirklich ausgegangen war, unterband mit der fadenscheinigen Begründung, langes Warten auf klare Verhältnisse würde dem Staat schaden, bestätigte dagegen nicht nur die Käuflichkeit der Justiz, sondern nährt seitdem auch den Verdacht von der Notwendigkeit einer Vertuschung.

Auch ist die Fadenscheinigkeit der Begründung in jedem Jahr wieder zu erkennen, wenn der Geldadel Obama zum Kuschen zwingen will und dafür sogar den Bankrott der USA riskiert – es schadet dem amerikanischen Staat wohl nicht, wenn er seine Rechnungen nicht mehr zahlen kann und und seine Gläubiger verärgert.

Aber Amerika ist ihnen noch nicht genug.

First we take Manhatten, than we take Berlin: Vasallen einbinden

Was so gut im eigenen Land funktionierte, das wird jetzt auch bei uns ausländischen Vasallen versucht – siehe TTIP oder (im selben Geist) die Sonnensteuer, mit der die Masse davon abgehalten werden soll, ihre energetische Abhängigkeit zu reduzieren.

Und was ist das Ziel?

Natürlich will der Geldadel immer mehr und mehr, Gier wird erwiesenermaßen niemals satt - und mit dem Internet hat er jetzt den Zugang auf die globale Menschheit. Doch die autoritären Systeme anderer Regionen wissen sich wohl zu wehren, China ist inzwischen zur Großmacht erstarkt und Putin versucht gerade wieder, ebenfalls großmächtig auszusehen.

Bloß wer sich um die Zukunft der Menschheit kümmern soll, ist hier nicht mehr zu erkennen – das werden wir schon selber tun müssen.

13:22 Dixi: An unmöglichen Dingen soll man selten verzweifeln, an schweren nie. (J.W. von Goethe)

10.09.2013 Warum Demokratie eine Mathematik braucht:

Erstickende Massen

Douglas Adams, The Restaurant at the End of the Universe:
Anyone who is capable of getting themselves made President should on no account be allowed to do the job.

Seit die Menschheit Ackerbau und Viehzucht betreibt, seit sie ständig wächst und wächst, hat der Bevölkerungsdruck nicht nur den Testosteronspiegel dauerhaft auf immunsystemgefährdende Höhen ansteigen, sondern auch die menschlichen Gemeinschaften gewaltig anschwellen lassen und damit aus Effizienzgründen die Notwendigkeit zur strukturierten Arbeitsteilung unausweichlich gemacht (Stichwort ML-Methode). Beides zusammen – Testosteronjunkies im Dauerkampf und strukturierte Hierarchien – führten wohl genauso unausweichlich zu autoritären Systemen, in denen es für jede noch so kleine Untergruppe vielleicht niemals ein Nebeneinander, sondern immer nur ein Über- und Untereinander und ein ewiges Hauen und Stechen um die besseren Positionen geben kann...

(weiter...)

06.09.2013 Die Mathematik der Demokratie

Christian Morgensterns Galgenlieder, Der Droschkengaul:
es frißt im Weisheitsfuttersack
wohl jeglich Maul ein Weilchen,
doch nie erreichts – o Schabernack –
die letzten Bodenteilchen.

Seit Juli 2007 vorsätzlich kein Eintrag mehr, damals wollte ich diesen Blog für immer beenden. „Sag niemals nie“...

Aber wenn ein junger Mann wie Edward Snowden alles opfern kann und sogar sein Leben riskiert, um dem Gebot des Anstands in seinem Gehirn zu folgen, dann werde ich doch ein bisschen Zeit opfern können, um mir Gedanken zu machen, wie sich sein Opfer lohnen könnte...

(weiter...)

24.07.2007

Farscape (David Kemper):
Aeryn: “It's always about time.”

Da es nicht so aussieht, als würde ich diesen Blog weiter pflegen, will ich ihn nun sauber beenden…

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01.01.2007

Søren Kierkegaard:
Je weniger Geist, desto weniger Angst.

So.

Jetzt haben sie also Saddam umgebracht.

Und jetzt ist alles wieder gut ...

(weiter...)



Alle vorherigen Einträge ab 01.01.2004