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Archiv 2007

Nihil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit


Juli

24.07.2007

Farscape (David Kemper):
Aeryn: “It's always about time.”

Da es nicht so aussieht, als würde ich diesen Blog weiter pflegen, will ich ihn nun sauber beenden.

Nicht das Projekt soll beendet werden, keineswegs, denn gerade dies kostet soviel Zeit, dass für einen Blog nicht viel übrig bleibt …

zumindest einen, der sich doch sehr weit von seiner ursprünglichen Intention entfernt hat und gelegentlich auch viel zu emotional wurde. Sicher geschehen heute Dinge, die – wie Herr Schäuble – Entwicklungen anzeigen, gegen die angeschrieben werden muss, doch das tue ich bereits in einem anderen Blog, der weniger zielgerichtet ist als dieser hier geplant war.

Dieser hier hatte eigentlich nur den Sinn, ein Projekt dokumentierend zu begleiten, was er dann aber in wachsendem Maße nicht tat …

was sicher teilweise der Tatsache zuzusprechen ist, dass Projekte dieser Art viel, viel Zeit kosten und du oft tagelang nicht wirklich vorankommst – was bedeutet, dass einfach nichts da ist, worüber berichtet werden kann. So hat mich die Einarbeitung in Ruby on Rails unglaublich lange Zeit gekostet, oft vergingen Tage und Wochen, bis ich einen Schritt vorankam – zumal der Debugger zu dieser Zeit die wahre Hölle war.

Das hat sich grundlegend geändert – der schnelle Debugger für Ruby ist glücklicherweise kein Traum geblieben: So kann über Aptana/Radrails jetzt auf das RubyGems-Projekt „ruby-debug“ zugegriffen werden und erlaubt ein schmerzfreies Debugging, was mir während meines Einarbeitungsprojektes viel, viel Zeit erspart hätte.

Doch auch die Installation von Eclipse Europa mit Aptana/Radrails und (natürlich unbedingt) dem Debugger auf Ubuntu verlief nicht einfach so auf Fingerschnippen. Gerade wenn du nichts weiter hast als das Internet und doch von recht weit unten anfangen musst, kann das immer nur heißen: Der Preis ist Zeit.

Hinsichtlich Ubuntu ist nur kurz zu erwähnen: Wunderbare Arbeit. Endlich wird Linux™ auch für Leute beherrschbar, deren einziges Lebensziel etwas anderes als die Befehlszeile ist.

Und wenn ich mir meinen 4Jährigen Rechner ansehe (AMD Athlon XP 1700+), dann hält er sich mit Linux recht wacker, was mich dann verführte, auf einem 7 Jahre alten Laptop (Pentium II) noch Xubuntu aufzuspielen – natürlich im Dual-Mode, muss ja alles ausprobiert werden. Der Kleine kämpfte zwar tapfer bei der Installation, verlor freilich den ungleichen Kampf und zwang mich am Ende, auf die „Alternate“-Version umzusteigen, die die Installation textbasiert durchführt. Dann aber ließ sich Xubuntu widerspruchslos einrichten und ans Netz bringen, wobei es mir völlig genügte, dass der Kleine nur als Samba-Client auf die anderen Computer zugreifen kann, ohne selbst „gesehen“ zu werden. Er muss nicht auch noch ein Samba-Server werden …

oder doch? Ist ja auch kein Hexenwerk …

… und damit komme ich nun zum Schluss: Denn ich werde das Projekt weiter führen und habe vor, dies sogar wieder mit einem Blog zu begleiten, nicht nur in Buchform …

aber nicht hier.

Also Tschüss - Und falls wir uns nicht mehr sehen: Guten Morgen, guten Tag, guten Abend und gute Nacht.

14:29: Dixi: there is an end of the matter; everything that could be said has been said

Januar

01.01.2007

Søren Kierkegaard:
Je weniger Geist, desto weniger Angst.

So.

Jetzt haben sie also Saddam umgebracht.

Und jetzt ist alles wieder gut – unabhängig davon, dass dieser sadistische Wicht ohne seine amerikanischen Freunde nie in die Position gekommen wäre, andere zu Tausenden zu töten, unabhängig davon, dass der letzte Rest von Zivilisation und Widerstand gegen den religiösen Hirnkrebs in seinem Land dank der tatkräftigen Unterstützung derselben amerikanischen Freunde nun vernichtet wurde – ist jetzt, nach einem Tötungsakt, der ein Gehirn endgültig vernichtet, das die ganze Geschichte dieser amerikanischen Freunde gut kennt…

alles wieder gut.

Ist ja so einfach für Alphamännchen – Gott, ist das Leben so straightforward für Affen, kein Wunder, dass sie vom „verlorenen Paradies“ ohne den „Baum der Erkenntnis“ träumen.

Alles so schön linear, so schön überschaubar – im Himmel die Personifizierung des Alphamännchens, der Stärkste, der die Kontrolle hat, dem die Weibchen Sex freiwillig zur Verfügung stellen (natürlich je nach Bedarf auch „sublimiert“) und die Männchen freiwillig den Kopf bis zum Boden beugen – und auf Erden seine diversen Stellvertreter…

aber auch alles hübsch geordnet von oben nach unten – kein Problem mit lästiger, unüberschaubarer Vernetzung, mit wechselseitiger Interaktion und positiven oder negativen Rückkoppelungen – alles hübsch einfach und verständlich für die Affenhirne.

Das macht die Sache mit Saddam so tragisch! Ja wirklich.

Jetzt hat er doch alles richtig gemacht, was ein Alphamännchen so tun muss – er ist immer den richtigen „Gewinnern“ in den Hintern gekrochen und hat die „Verlierer“ dafür behandeln dürfen, wie es seinen Machtgelüsten entgegenkam, er durfte töten und vergewaltigen und foltern nach Lust und Laune im Wissen, dass der Große Bruder das schon verzeihen würde. Und weil er (wie alle Alphamännchen) genau wusste, dass Alphamännchen ein Luxus der Gruppe sind, die sie ausbeuten dürfen, um – im Idealfall – die Gene zu verbessern und die Verteidigung zu organisieren (und dafür natürlich nicht soviel Hirn haben dürfen, um sich nicht ausmalen zu können, wie es denn so sei, verletzt zu werden oder zu verlieren)…

weil er also genau wusste, dass Alphamännchen nur ein temporäres Element einer Gruppe sind – und dafür an der Spitze sein dürfen – fürchtete er wie alle Alphamännchen den Zeitpunkt, wenn er vom nächsten Möchtegern-Spitzenreiter abgelöst werden würde.

Ist das nicht furchtbar tragisch? Hat jemand die Tragweite der „einsamen Spitze“ überhaupt seelisch schon einmal nachempfunden – wie diese armen Bosse, Führer und Lenker leiden müssen? Dass keine Ausbeutung von Unterschichten, kein Reichtum und kein Sex ihnen das ausgleichen kann? Dass die Ärmsten regelmäßig paranoid werden und unter Verfolgungswahn leiden – in all ihrem protzigen Pomp? Nichts hat den armen Saddam da von George W. Bush oder von Nero oder von den späten Pharaonen unterschieden.

Und hatte er nicht vorsorglich alles getan, sein heiliges Alphamännchenleben zu beschützen? Vorkoster, ein Haufen von Wachen, ständige Vorsichtsmaßnahmen – und das „Beseitigen“ sogar von Schwiegersöhnen?

Und dann kommt ein noch brutaleres, noch gewalttätigeres, noch egozentrischeres, noch selbstverliebteres und noch dümmeres Exemplar auf einem noch größeren Bananenhaufen mit noch mehr Waffen und noch mehr willfährigen Lakaien daher – und macht ihm im Namen von etwas, das beide nicht einmal im Ansatz verstehen – den Garaus.

Im Namen von Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit. Was für ein Witz! Weil Gerechtigkeit etwas ist, was Alphamännchen, die temporär an der Spitze ein System nur nach Effektivität beurteilen und zwar dem maximalen Profit, den sie aus dem System herauspressen können – in einer Million Jahre nicht verstehen (weshalb Mutter Natur es auch nur in menschliche Hirne programmieren konnte, nicht jedoch in die Schimpansenköpfe).

The Puzzle of Human Society by Robert Boyd, Science Vol. 314, p. 1556:
In other primate species, access to resources is usually regulated by social dominance. Dominant males monopolize mating and dominant females get better access to food, sleeping sites, and so on. There is little dominance among human foragers, and access to resources is more egalitarian.

Denn Gerechtigkeit ist kein moralischer Begriff, den sich selbsternannte Kenner von Richtig und Falsch so aus göttlicher Einsicht heraus zusammengereimt haben.

Gerechtigkeit ist nichts anderes als ein Zustand.

Ein Systemzustand. Und zwar derjenige der höchsten Effizienz.

Anthropomorphismus – was sehen wir nicht alles unter einem menschlichen Gesichtspunkt! So ist Information „mit Absicht“ versehen – und damit natürlich auch informationsverarbeitende Systeme und besonders die selbstregulierenden, die Selbstorganisationen – nur weil die zugrunde liegenden physikalischen Gesetze zwangsläufig bestimmte Zustände „aussuchen“, die dann von jeder Verwendung natürlich „vorgezogen“ werden…

und so bei den meisten Menschen unauslöschlich den Eindruck erwecken, dass hinter Information „Geist“ stecken würde (was natürlich genau umgekehrt ist)…

aber bei Gerechtigkeit spielen wir das Spiel nicht – oder nein, natürlich müssen wir dieses Spiel vom Hineindeuten menschlicher Abläufe in physikalische Wirkungskreise am technischen Original durchspielen.

Und das ist…

„Load-Balancing“ – Load Balancing ist genau der Zustand, der Arbeit so gleichmäßig als möglich verteilt, um den höchstmöglichen Durchsatz an Arbeit zu bewältigen (ML-Methode), wobei implizit auch immer das einzelne Arbeitselement mit allem, was es braucht, versorgt wird. Und warum? Weil Effizienz und Effektivität natürlich zusammenhängen.

Was Alphamännchen niemals verstehen können, die so einsam an der Spitze als externe Schmarotzer für die Hoffnung der Gruppe auf „Genverbesserung“ und „Verteidigung“ erduldet werden, ist Effizienz – Effektivität kennen sie, das ist das, was sie aus der Gruppe herausziehen können – doch was die Gruppe dafür aufbringen muss, interessiert sie nicht, denn sie wissen genau, sie haben nur kurz Zeit zum Absahnen – und dann? „Nach mir die Sinnflut“ ist das Motto der Alphas.

Die Gruppe aber will weiterleben – also muss sie sich um Effizienz bemühen, denn das heißt letztlich nichts anderes, als aus einem gegebenen Input den maximalen Erfolg herauszuholen. Und im Gegensatz zu dem, was Alphamännchen zu glauben scheinen, ist der Input niemals beliebig. Alphamännchen planen und verlangen und fordern, als wäre die Erde aufblasbar, als wären Menschen billig und Ressourcen nur eine Frage ihres Verlangens.

Aber dem ist nun einmal nicht so. Deshalb hat Mutter Natur ihrer jüngsten und intelligenzmäßig am weitesten fortgeschrittenen Rasse, die anfängt, die nächste Stufe der Evolution zu erklimmen (vom Einzeller zum Mehrzeller – via Sprache) auch diejenigen Steuerungsmechanismen implantiert, die dafür sorgen, dass die Programmierung des historischen Schimpansen im einzelnen Individuum (nur auf den „Einzeller“ bezogen) zugunsten des zusammenwachsenden Kulturorganismus „Gruppe“, der für das Überleben des Einzelnen Synergieeffekte nutzen kann, zurückgedrängt wird.

Doch natürlich ist das alles viel komplizierter…

als Alphamännchen und ihre unterwürfigen Äffchen das noch verstehen könnten – das dürfte wohl der wahre Grund hinter der historischen Tendenz sein, von egalitären, weniger dominanten menschlichen Sozialstrukturen wieder in die einfachen überschaubaren Affengesellschaften zurückzufallen.

Ach ja, das Paradies der Unkenntnis – wie schön war es doch, Affe zu sein!

Don’t Panic, Introduction, by Douglas Adams:
Many were increasingly of the opinion that they'd all made a big mistake in coming down from the trees in the first place. And some said that even the trees had been a bad move, and that no one should ever have left the oceans.

Und deshalb ist jetzt auch alles wieder gut.

Ein Alpha hat den anderen Alpha ohne Rücksicht auf Schuld, auf Gerechtigkeit, auf Zukunftsfähigkeit seiner oder der anderen Gruppe oder gar (wie „abstrakt“!) der Menschheit umgebracht.

Das Gesetz hat wieder gesiegt!

Und zwar das Gesetz des Stärkeren.

Das Gesetz der Schimpansen, der Alphamännchen auf dem Bananenhaufen mit ihren dienstbaren Fortpflanzungsorganen und deren viel zu massenhafter „Produktion“ an Nachwuchs (Bevölkerungsuhr Quelle 01.01.2007), mit ihren „loyalen“ Betas und Gammas und Deltas und dem, was noch übrig bleibt (aber immer noch besser als die hirnfreien Uteri ist)…

dem Gesetz der Taliban und dem Gesetz des brennenden Roms, der öffentlichen Hinrichtungen im Kolosseum und im Mittelalter, den Bücherverbrennungen und der Verachtung für Wissenschaft und Kultur (solange es nicht der Vernichtung dient), dem Gesetz von Gier und dem externen Schmarotzer an der Spitze einer Gruppe, deren Überleben nicht mehr von Bedeutung ist – solange sie genug für die Spitze abwirft.

Das Meer sieht rot, Olaf Kanter:
Die auslösende Katastrophe? Kein unvermeidbares Desaster wie bei den "großen Fünf", sondern vor 100.000 Jahren der Auftritt einer jungen Spezies namens Homo sapiens, die einen Sonderweg im natürlichen Gefüge einschlug. "Im Unterschied zu allen anderen Arten", sagt der Paläontologe Niles Eldridge, "lebt der Mensch nicht mit der Natur, sondern außerhalb von ihr. Und er hat das Gesicht des Planeten auf eine Weise verändert, die mit dem Aufprall eines Kometen durchaus zu vergleichen ist. ... So könnte man die Landwirtschaft durchaus als Krieg gegen die natürlichen Systeme bezeichnen. Äcker sollen nur eine Spezies produzieren, alle anderen Arten gelten dem Bauern als Unkraut oder Ungeziefer - und werden vernichtet." (Quelle 01.01.2007)

Wie immer, vergessen die modernen Menschen nur eines – es war nicht immer so.

Das „der Mensch“ als externer Schmarotzer auf dem „liefernden System“ der Natur sitzt, ist erst so, seit „der Mensch“ es sich wieder erlaubte, ins Schimpansenreich der Alphamännchen zurückzukehren.

Und das ist nicht wirklich schon bei Erfindung der Landwirtschaft passiert – das kam erst so Schritt für Schritt, nachdem die Landwirtschaft genügend produzierte, um die Gier der Dümmsten und Stärksten und Rücksichtslosesten zu wecken.

Ja, der Dümmsten – denn Intelligenz ist die Fähigkeit, Information in die Zukunft zu extrapolieren, und je intelligenter Menschen sind, umso mehr erkennen sie auch Gefahren, ihre eigenen Schwächen und Grenzen.

Søren Kierkegaard:
Je weniger Geist, desto weniger Angst.

Doch je mehr diese Affen das Regiment übernahmen, desto ungerechter = ineffizienter wurde es. Und hier schließt sich der Kreis.

Zu Bush und Saddam.

Saddam wurde nicht „der Gerechtigkeit“ willen gekillt – denn das Hängen kann niemals ein Ausgleich für das Leiden sein, das er verursachte.

Und Bush? Dieser verwöhnte Beweis dafür, dass elitäre Schichten aus Selbstisolation Inzucht produzieren?

Spricht wenig dafür, dass er jemals nur ansatzweise bezahlen muss für das Elend, das er so willkürlich und aus purer Gier und Dummheit (= dem Fehlen der Übersicht über die Konsequenzen) hervorrief.

Zu groß ist der Bananenhaufen, auf dem dieser Wicht hocken darf, zu dick der Panzer, den seine reiche Familie aus willfährigen Lakaien um ihn herum aufbaute, zu mächtig das Atombombenarsenal, das die amerikanische Oberschicht zur Verteidigung ihrer Interessen erstellte…

und doch fühlt jedes nicht-defekte Hirn, das hier ein unendlicher Berg von „Ungerechtigkeit“ aufgehäuft wurde. Und fühlt deshalb, dass das Prinzip „Gerechtigkeit“ wohl nicht wirklich existieren könne…

doch das ist ein Fehler.

Denn Gerechtigkeit ist nichts als ein physikalischer Zustand eines dynamischen Systems – das Information verarbeiten (sprich Arbeit bewältigen) kann – und zwar ist es derjenige Zustand, der mit den vorhandenen (immer mehr oder minder knappen) Ressourcen am effizientesten umgeht, sprich am meisten herausholt.

Und wenn das System zu dumm ist, diesen Zustand gegen Rückfälle in die äffische Vergangenheit – den Führerkult – zu verteidigen, wenn es sich externe Schmarotzer als Leitfiguren erlaubt, statt (wie es die ML-Methode deutlich zeigt) interne Arbeitselemente je nach Befähigung und Aufgabe zur Entscheidung zuzulassen…

dann muss vielleicht nicht das einzelne Element für sein Versagen bezahlen…

dann muss es eben die gesamte Gruppe tun.

Und das heißt im Klartext – wer willens ist, sich irgendeinem Führer zu unterwerfen, ohne die Zukunft zu beachten, ohne die Aufgabe zu berücksichtigen, ohne die Frage zu stellen „ja, ist der denn wirklich am besten geeignet, einen Job zu tun – oder ist er nur der Rücksichtsloseste, der Stärke und Gewalt mit dem Einsatz unkontrollierter physikalischer Wirkung erzeugt, ohne nur den leisesten Hauch davon zu haben, was diese massive physikalische Wirkung an Rückkoppelungseffekten auslöst?“

Wer willens ist, Führern zu folgen…

der verurteilt nicht nur sich zum Tode durch ineffiziente Ausbeutung (und damit schnelle Vernichtung) von Ressourcen.

Sondern immer auch diejenigen, die er liebt.

Wenn er überhaupt lieben kann – so als Vertreter einer Affengesellschaft.

Bush und Saddam – das, Kinder, ist UNSER Versagen. Wir erlauben den niedrigsten, dümmsten und rückständigsten unter unseren Mitmenschen, unser Geschick zu leiten.

Schließlich sind Alphamännchen genau diejenigen Schimpansen, die als Einzige nicht imstande sind, ihr eigenes Spiegelbild zu erkennen – weil ihre Machtgier größer als ihr Intellekt ist und schneller zuschlägt, als dass sie erkennen können, wer da wirklich vor ihnen steht und sich wichtig tut.

Alphamännchen sind die Dümmsten unter den Schimpansen – und bei Menschen ist das erst recht der Fall.

Friedrich Nietzsche:
One pays heavily for coming to power: Power makes stupid.

Die Frage ist jedoch nicht, warum Schimpansen nicht fähig sind, das Spiel zu durchschauen.

Die Frage ist nur, wieso wir das nicht können – bei all dem, was wir an negativen Auswirkungen von Führerkulten sehen können. Hitler ist längst nicht der Einzige, doch eigentlich sollten wir Deutschen kapiert haben, was es heißt, Alphamännchen zu folgen – wir haben es aber nicht. Immer noch schreien wir nach dem „starken Mann“, immer noch sind wir bereit, unseren Führern in Wirtschaft und Politik den größten Schwachsinn abzunehmen, sogar wenn deutlich klar ist, dass sie damit nur ihre Gruppe noch willfähriger machen wollen, um bei noch größerer Ungerechtigkeit = Ineffizienz kurzfristig ein bisschen mehr Profit herausschlagen zu können.

Vermutlich liegt es einfach daran, dass hohe Intelligenz immer Information vernichtet – und deshalb letztlich immer mehr Intelligenz benötigt für die Umwelten, in der sie wechselwirkend existiert.

Und das ist eben für das menschliche Gehirn mit seinem IQ von nur 100 (gar nicht soviel über dem der Schimpansen!) – wohl einfach zuviel.

Also kehrt es zurück zu den alten, einfachen Regeln von Alphamännchen und Unterwürfigkeit und „geordnetem Leben“ – und wenn es dadurch Selbstmord begeht, ist es doch auch egal. „Qui sera, sera“, „es hat doch bisher auch immer funktioniert“, „was soll ich mich um die Zukunft scheren? Ich kann ja doch nichts ändern und derweil will ich die Zeit genießen“, „Zukunft ist Sache Der Da Oben“.

Und solange können wir doch einfach Spaß an Hinrichtungen haben! Vielleicht hopsen wir auch kreischend herum und klopfen uns auf unsere haarigen Brustkörbe – man muss ja Eindruck schinden!

Wen kümmert schon, was mit richtigen Menschen geschieht?

End of Another Year..., Bagdhad Burning:
Here we come to the end of 2006 and I am sad. Not simply sad for the state of the country, but for the state of our humanity, as Iraqis. We've all lost some of the compassion and civility that I felt made us special four years ago. (Quelle 01.01.2007)

Here we come to the end of 2006 and I am sad. Not simply sad for the state of the country, but for the state of our humanity, as..

as humans all over the world.

12:39: Dixi: there is an end of the matter; everything that could be said has been said – for today


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